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Ja-Sager! Warum du immer ja sagst und was du dagegen tun kannst

19. April 2017

Ja-Sager! Warum du immer ja sagst und was du dagegen tun kannst

Kennt ihr den Film „der Ja-Sager“- witzig, oder? Im realen Leben ist es dann aber gar nicht mehr so witzig wenn es einem selbst so geht und man immer nur Ja zu allem sagt.

„Können Sie das eventuell nachher wenn Sie gehen mitnehmen?“ und obwohl ich es nicht wollte und über eine Ausrede nachdachte, hörte ich mich sagen: „na klar, kein Problem!“

Es war eine unhandliche Kiste die ich mit Bus und Bahn mit zur nächsten Poststelle nehmen musste. Alle anderen hatten ein Auto.

„Kann ich mir den Mal ausleihen, bekommst ihn auch morgen wieder?“ Wieder war meine Antwort nicht ja, sondern „na klar, nimm ruhig.“

Den Rucksack, den ich seit der 4. Klasse mit Stolz gehegt und gepflegt hatte war weg.

„Kann ich mir Mal kurz dein Fahrrad leihen?“ „Ja, aber denk dran es anzuschließen!“

Das Ende vom Lied– Fahrrad weg.

Ich leihe nicht gern Dinge aus. Bekommt man es kaputt oder gar nicht mehr zurück, dann wird es problematisch. Ist es kaputt, heißt es „das war vorher schon“ oder „da konnte ich nix für.“ Im besten Fall rennt man dann seinen Sachen ewig hinterher. Ich selbst leih mir auch nicht gern Sachen aus. Meistens nutze ich sie dann kaum aus Angst ich könnte was kaputt machen.

Aber warum sagen wir denn nun immer „ja“ obwohl wir „nein“ meinen?

Bereits in der Kindheit lernen wir, dass sich ein Nein gegenüber eines Erwachsenen nicht gehört. Es ist unartig. Somit sagen wir lieber „Ja“, aus Angst vor Ablehnung. Unser inneres Kind ist also dafür verantwortlich, dass wir ja sagen obwohl wir nein denken. Und das alles nur aus Angst vor Ablehnung.

Ein Ja ist für mich auch oft leichter als ein Nein, denn auf ein Nein folgt oft die Frage, Warum? Bzw. warum denn nicht? Und diese zu beantworten ist meistens schwieriger. Die meisten geben sich mit der Erklärung dann nämlich nicht zufrieden. Eine Diskussion beginnt. Meistens ist die auch erst zu Ende wenn der Andere dann doch nachgegeben hat. Das heißt, dass ein Nein auch überhaupt nicht akzeptiert wird.

Wie schaffe ich es denn nun Nein zu sagen?

Ein Nein fühlt sich egoistisch und gemein an? Das wissen auch andere, und das sind die besten Voraussetzungen für ein Ja von dir.

Bevor du also das nächste Mal voller Euphorie ja sagst, aber dabei den Kopf schüttelst, denk an folgende Frage.

Selbst wenn andere Dich für einen schlechten Menschen halten sollten – bist Du deswegen wirklich ein schlechter Mensch?

Nein, definitiv nicht. Ein „Nein“ macht dich nicht  weniger liebenswert, genauso wenig hängt dein Wert davon ab, was andere über dich denken. Wichtig ist also vor allem ein gutes Selbstwertgefühl. Und das kann man stärken und das sollte man auch. Es ist nie verkehrt auch mal etwas „Egoistisch“ zu sein.

Tipps wie das Nein-Sagen leichter fallen könnte

  1. Verschaff dir Bedenkzeit,

    besonders wenn du gerade konzentriert arbeitest rutscht einem doch schneller mal ein Ja raus als einem lieb ist. Du könntest also sagen, du denkst darüber nach oder, dass du später antwortest.

  2. Überlege dir gut, welchen Preis du zahlst, wenn du „ja“ sagst.

    Am Ende musst du irgendetwas machen, was du überhaupt nicht magst oder wofür du gar keine Zeit hast. Überlege deshalb gut ob ein Ja dich in eine blödere Situation bringt als ein nein.

  3. Verpacke das Nein,

    du kannst Verständnis zeigen und mit einem “es tut mir sehr leid” wirkt ein Nein schon nicht mehr so ablehnend. Du kannst dein Nein begründen (nicht rechtfertigen – begründen). Du kannst dich bedanken, dass derjenige an dich gedacht hat – aber du hast leider keine Zeit. Oder du hast vielleicht eine andere Idee, wie das Problem deines Kollegen oder Freundes gelöst werden kann.

  4. Frage dich selbst, warum dir ein Nein so schwer fällt,

    oft kann man etwas dagegen tun wenn man die Ursache kennt.

  5. Achte auf eine Strategie,

    es kommt öfter vor als man denkt, dass der Gegenüber immer die Mitleidstur abzieht oder irgendeinen anderen Joker ausnutzt. Lass dich nicht täuschen.

Am Ende ist Nein-Sagen wie eine Spritze, du denkst es wird mega schlimm und die andere Person wird vielleicht nie mehr mit dir reden oder Schlimmeres. Aber wenn du einmal nein gesagt hast, wirst du merken, dass es doch nicht so schlimm ist und einfach dazu gehört. Und wenn die Person dir dann doch den Rücken zukehrt dann weißt du, dass derjenige nichts in deinem Leben verloren hat. Keiner muss sich ausnutzen lassen!

Bist du auch ein Ja-Sager? Hast du es schon oft bereut und dir gewünscht du hättest nein gesagt?

#feedbackfetzt

3 Kommentare

  1. Wie Recht du hast. Man sagt einfach viel zu oft im Leben “Ja” und am Ende ist man total im Stress, weil man ja noch seinen eigenen Kram erledigen muss. Ehrlich gesagt bin ich meistens auch ein Ja-Sager und genau das ist mir schon oft zum Verhängnis geworden. Deinen Text nehme ich deshalb sehr zu Herzen. Toller Beitrag!

    Ganz liebe Grüße
    Christina

    • Danke Christina. Mir geht es eben auch oft genug so. Aber dadurch merkt man eben auch wer wirklich Interesse an einem selbst hat oder eben nur auf seine Vorteile aus ist. Liebe Grüße

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